Die Schülerzahlen steigen recht deutlich an
Die drei beruflichen Schulen in Bad Säckingen haben einen starken Zulauf / Unterrichtsräume werden knapp.
BAD SÄCKINGEN. Es wird eng im Schulzentrum an der Rippolinger Straße in Bad Säckingen. Zum Schuljahresanfang ist jeder Raum voll ausgelastet. Die Schüler werden voraussichtlich genügend Lehrerinnen und Lehrer haben – auch dank Kooperationen der drei Schulen untereinander. Die Rudolf-Eberle-Schule verzeichnet ein deutliches Plus bei den Schülerzahlen. Flüchtlinge bekommen zusätzlich Deutsch-Unterricht. An der dritten beruflichen Schule sieht es ähnlich aus.
Die Gewerbeschule
"Mehr geht eigentlich nicht", sagt Adalbert Hahn, Schulleiter der Gewerbeschule in Bad Säckingen mit Blick auf die Raumsituation. Was die Schülerzahlen betrifft, kann er noch keine verlässlichen Angaben machen. In den kommenden Monaten sollen weitere Schüler hinzukommen, die eine Lehrstelle haben oder im berufsschulpflichtigen Alter seien. Seine ersten Schätzungen liegen zwischen 630 und 650 Schülern. Zu den üblichen Klassen kommen drei so genannte VABO-Klassen (Vorqualifizierung Arbeit und Beruf ohne Deutschkenntnisse), die aktuell mit 55 Schülern belegt sind – Tendenz wohl steigend. "Ich rechne damit, dass wir spätestens im Februar zwei neue Klassen aufmachen müssen, aber fragen Sie mich nicht, wohin", so Hahn gegenüber der Badischen Zeitung. Im Moment sei man räumlich gesehen am Anschlag. In den VABO-Klassen werde hauptsächlich Deutsch unterrichtet. Zwar würden berufliche Inhalte eher am Rande vermittelt, aber die Schüler schnuppern auch in den Werkstattunterricht rein und sprechen dort dann Deutsch. Hahn lobt diese Schüler besonders, von denen die meisten wissbegierig und lernwillig seien. Gute Nachrichten gibt es auch bei der Lehrerversorgung: Etwa 45 Lehrkräfte unterrichten, einige kommen hinzu, weil es Kooperationen mit anderen Schulen gibt. Da die Schule auch eine Sonderschulpädagogin habe, könne es im Einzelfall auch eine individuelle Förderung geben.
Die Rudolf-Eberle-Schule
Die allgemeine Tendenz, möglichst lange die Schulbank zu drücken und einen hochwertigen Schulabschluss zu machen, schlägt sich auch in diesem Jahr auf die Schülerzahlen an der Rudolf-Eberle-Schule in Bad Säckingen nieder. Das bedeutet Wanderklassen, denn es gehe gerade so mit den Räumen. Direktor Hans-Peter Hess hat mit 91 Schülern drei volle Klassen für das kaufmännische Berufskolleg, das auf der mittleren Reife aufbaut und mit der Fachhochschulreife endet. Fester Bestandteil ist ein Tag pro Woche in einer Übungsfirma, in der die Schüler praktisch an kaufmännische Abläufe herangeführt werden. Besonders beliebt sind laut Hess die "Weiße-Kragen-Berufe". Bäcker oder Metzger wollten auch am Hochrhein immer weniger junge Leute werden. Den 18 Vollzeitklassen und 16 Lehrlingsklassen stehen, ähnlich wie im Vorjahr, 52 Lehrkräfte gegenüber. Die grundsätzlich gute Lehrerversorgung höre aber bei Wirtschaft und Mathematik auf – da sei die Auswahl an Lehrern begrenzt. In den vier Jahren, in denen Hans-Peter Hess die Schule leitet, konnte das Kollegium bereits um die Hälfte verjüngt werden. Grund hierfür waren zahlreiche Pensionierungen. "Der jüngste Kollege, der in diesem Jahr beginnt, ist 26 Jahre alt", freut sich Hess. An der Rudolf-Eberle-Schule lernen derzeit noch keine Flüchtlinge. Sprachförderungen gibt es vor allem in Französisch im Berufskolleg Fremdsprachen. Im Programm "AzubiBacPro" lernen die Schüler in Kooperation mit einer Partnerschule in Colmar Französisch, zugeschnitten auf kaufmännische Berufe. Es werden die Arbeitsgemeinschaften Schulband, Wirtschaftsinformatik und Global Studies angeboten.
Die Hauswirtschaftlichen Schulen
Ebenfalls ein volles Haus verzeichnet Isabella Schlipphack, die Direktorin der Hauswirtschaftlichen Schulen. Mit 174 neuen Schülern, verteilt aufsechs Eingangsklassen, komme man gerade so hin mit den Räumen. Mit 60 Neuanmeldungen verzeichnet das Sozialwissenschaftliche Gymnasium die höchste Zahl an Schülern in einer Eingangsklasse an der Schule. Auch an dieser Schule wird es eine VABO-Klasse mit 15 Schülerinnen und Schülern geben. Die Lehrerversorgung sieht gut aus, was auch an der Kooperation der drei Schulen untereinander liegt. Zwei Lehrer betreuen die AG "Schüler helfen Schülern", eine Lehrerin kommt aus der Elternzeit zurück, und drei Vertretungslehrer unterstützen das Kollegium.
[Quelle: www.badische-zeitung.de]